„Engagement und social media“ hieß der Workshop, den ich zusammen mit meinem Kollegen Jürgen Spanger vom CCCD – Centrum für Corporate Citizenship Deutschland am 7. Nov. 09 im Rahmen des Vernetzungstreffens von Absolventen der http://www.civil-academy.de/ Civil Academy in Kassel gegeben habe. Im Workshop ging es uns darum, das Potential von social media für Engagementprojekte aufzuzeigen – auch und gerade für die eigenen Engagementprojekte der dort versammelten Alumni der Civil Academy.
2aid.org ist mir als social media NPO, wie sie sich selbst bezeichnen, in den Wochen vor dem Workshop aufgefallen, und nach etwas Recherche und einem Gespräch mit Petra Borrmann bei der SocialBar habe ich mich entschieden, die junge Organisation als Beispiel einzubringen, von dem andere Engagierte lernen können. Warum?
2aid.org nutzt die Möglichkeiten von social media von Anfang an beispielhaft. Die Macherinnen und Macher von 2aid.org sind via social media miteinander in Kontakt gekommen und nutzen weiterhin verschiedene Plattformen intensiv, um Unterstützung für ihr Projekt zu finden. Sie erfüllen dabei einen hohen Anspruch an Transparenz.
– Die Projektentwicklung, einschließlich des Spendenaufkommens, dokumentieren sie u.a. auf Facebook, Twitter, ihrem Blog und ihrer Website.
– Sie machen es vor, wie auf verschiedenen Wegen schnell und gehaltvoll auf Kommentare und Fragen reagiert werden kann. Dabei lassen sie auch die Fragen, die ihnen offline gestellt werden, nicht außen vor: So geht Petra Borrmann in ihrem Blogeintrag vom 6.11.09 auf kritische Fragen, die ihr u.a. im Rahmen der SocialBar gestellt wurden, ausführlich ein.
– Es versteht sich von selbst, dass die Non-Profit-Organisation auch offen legt, wer die Menschen hinter 2aid.org sind, wer sie unterstützt und mit welchen Partnerorganisationen und -unternehmen sie zusammenarbeiten.
– Zugesagt haben sie ihren Unterstützern auch, die Realisierung des Projekts vor Ort zu dokumentieren; so zeigen sie ihrer Community, was mit deren Hilfe geleistet wird.
Unterstützung und Partizipation
Eine transparente Darstellung des eigenen Projekts und des Organisationshintergrunds ist essentiell, wenn Vertrauen aufgebaut und Unterstützer gefunden werden sollen. 2aid.org lädt Interessierte, die sich mit ihren Kompetenzen und Ideen in das Projekt einbringen wollen, via social media aktiv zur Zusammenarbeit ein. Ihre Offenheit für Partizipation haben sie bei der Wahl des Themenbereichs, in dem sie sich engagieren wollen, unter Beweis gestellt, indem sie ihre Follower auf Twitter darüber abstimmen ließen.
Das Potential von social media
Wirkung und Sichtbarkeit kann durch die Nutzung von social media für Engagementprojekte verstärkt werden. 2aid.org haben das Potential von social media genutzt: Gemessen an ihrem ersten Ziel, Spenden für den Bau von Brunnen in Uganda zu sammeln, sind sie bisher auf einem erfolgreichen Weg. Auch an Sichtbarkeit hat die NPO rapide gewonnen – ohne ein hohes Marketingbudget, vor allem durch die intelligente Nutzung von social media.
2aid.org ermutigt Engagierte
Das Beispiel 2aid.org war für Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops – Engagierte zwischen 18 und 27 Jahre – lehrreich für ihre eigenen Projekte, wie ihr Feedback uns bestätigt hat. Vor allem aber war das Beispiel von 2aid.org ermutigend, denn viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops stehen vor einer ganz ähnlichen Herausforderung wie Anna Vikky, als sie begann: Sie haben ein Projekt im Kopf und suchen nach Gleichgesinnten, mit denen sie es umsetzen können. Dass die Nutzung von social media dafür ein geeigneter Weg ist, hat Anna ihnen vorgemacht.
Vielen Dank an Alexandra ( http://twitter.com/aIexandrah ) für den Artikel!