Die Koffer sind bereits gepackt. Dank eurer Hilfe werden Anna und Falco Mitte Februar den Brunnen in Nakaseke einweihen können. Da es manchmal Nachfragen gibt, wie die Kooperation zu 2aid.orgs Partner in Uganda entstanden ist, möchten wir gern noch ein paar Informationen nachliefern. Marc Uthay, bei 2aid.org verantwortlich für die Kontakte zu den Kooperationspartnern, gibt hierzu einige Antworten:
Wie ist die Kooperation entstanden?
Marc: Als Web2.0 Initiative hatten wir selbst keine Erfahrung in der Umsetzung entwicklungspolitischer Projekte. Daher haben wir Know-How Partner gesucht, die uns dabei unterstützen, unsere Projekte vor Ort zu realisieren. Als neue Initiative wurden wir mit unseren Anfragen hier im deutschsprachigen Raum nicht sehr ernst genommen. Wir mussten also nach Alternativen suchen. Nachdem wir unser Anliegen über Twitter kommunizierten, wurden wir per Tweet von Safe Water Nexus angesprochen. Über diese Uneingenommenheit und Offenheit haben wir uns natürlich sehr gefreut. Es folgten dann weitere Gespräche über Skype und somit haben wir uns für die Zusammenarbeit mit Matt und Clint entschlossen. Das Wichtigste für uns: Wir wollen helfen und dabei nicht mit anderen NGO konkurrieren, sondern kooperieren um gemeinsam etwas zu bewegen. Allein zu arbeiten, macht doch kein Spass… und ohne Erfahrung, als eine völlig neue NGO, sind wir auf das Know How erfahrener Partner angewiesen.
Wer ist Safe Water Nexus?Marc: Safe Water Nexus ist ein Projekt von zwei jungen Amerikanern und sie organisieren in Uganda den Bau von Krankenhäusern und sanitären Anlagen. Als Projekt gehört Safe Water Nexus zu einer US-amerikanischen Dachorganisation names Go International. Diese Non-Profit Organisation ist eine bei Guidestar registrierte, anerkannte NGO mit christlichem Missionshintergrund. Safe Water Nexus ist für uns Kontaktpartner in Uganda und bekommt von 2aid.org keine Mittel. Die Pumpen werden von lokalen Händlern erworben und die Installation der Technik erfolgt von lokalen Fachkräften.
Der christliche Bezug von Safe Water Nexus stand für uns zunächst nicht im Vordergrund. Die Motivation etwas zu bewegen war unser Ziel. Inzwischen sind wir von vielen drauf hingewiesen worden, dass diese amerikanische Missionsbewegung nicht unkritisch zu betrachten ist. Vielen Dank für das Feedback!
Safe Water Nexus ist in der christlichen Bewegung der USA verwurzelt. Hat 2aid.org auch einen christlichen Bezug, bzw. unterstützt 2aid.org diese Ziele?
Marc: Safe Water Nexus hat, wie viele deutsche NGOs auch, einen christlichen Bezug. Das Sendungsbedürfnis dieses christlichen Gedankens erscheint besonders bei vielen US-amerikanischen NGOs recht offensiv zu sein. Das liegt vermutlich an der kulturellen Tradition des Landes. Es ist z. Bsp. nicht ungewöhnlich dort mit „God bless you“, verabschiedet zu werden-für Deutsche ist dies manchmal befremdlich.
Nichtsdestotrotz gibt es in den USA eine christliche Bewegung mit extremen Formen, die leider auch in Deutschland an Popularität gewinnt. Diese versucht, unsere gesellschaftlichen Grundwerte wie Toleranz und Pluralismus durch religiöse Dogmen zu unterlaufen. Natürlich lehnt 2aid.org dies ab.
2aid.org selbst verfolgt definitiv KEINE religiösen Ziel irgendwelcher Art. Jeder kann sich bei 2aid.org engagieren, ungeachtet irgendeiner religiösen Richtung. 2aid.org ist selbst multikulturell aufgestellt und uns verbindet der Wunsch etwas zu verändern ohne übergeordnete Ziele.
Auch wenn Brunnenbauen erstmal religiös unverfänglich ist, unterstützt man damit nicht auch automatisch die christliche Bewegung der Dachorganisation?
Marc: Unser gemeinsamer Fokus ist die Versorgung der Menschen in Nakaseke mit sauberem Trinkwasser. Das ist Hilfe ohne religiösen Bezug. Uns wurde zudem angeboten, den Brunnen neben der Kirche zu bauen. Wir haben uns dagegen entschieden und statt dessen einen Platz neben der Dorfschule gewählt.
Nachdem die Follower sich wieder für Uganda entschieden haben, mit w
em wird 2aid.org in Zukunft zusammen arbeiten?
Marc: An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle engagierten Follower, die über das neue Projekt abgestimmt haben. In den letzten sechs Monaten haben wir viele Erfahrungen gesammelt und neue Kontakte zu möglichen Projektpartnern weltweit knüpfen können. Wir bleiben weiterhin bei unserem Ziel, 100% der Spenden in Projekte weiterzugeben. Für Uganda haben wir unter anderem mit arche nova e.V. aus Dresden gesprochen — dort stimmte die Chemie von Anfang an. Arche Nova e.V. ist eine kleine und sehr engagierte NGO mit über 10jähriger Projekterfahrung. Sie sind auch im Bund von Aktion Deutschland Hilft sowie Träger des DIZ Siegels.