
VFL Osnabrück – Becherspende für 2aid.org e.V.
Michael Wagner
Spenden
23. Mai 2022
Team Bric
Am dritten Tag führte der Weg Team Bric nach Kicumazi – Kaiga zu einem Brunnen von Recogizer Analytics. Es erwartete uns ein Brunnen aus Januar 2020, der noch gut funktioniert aber auch seine Spuren der Nutzung aufzeigt. Direkt am Brunnen konnten wir keine Verantwortlichen finden, so dass uns Feldarbeiter einer benachbarten Gemeinschaft dabei geholfen haben, den Brunnen von Unkraut zu befreien und zu reinigen. Da die Personen nicht zuständig waren, blieb uns nichts anderes übrig als den Brunnen zu dokumentieren und die Anhöhe wieder hochzulaufen. Aber so ganz wollten wir auch nicht aufgeben und so begaben wir uns auf die Suche nach dem Chairman der Community. Wir fanden ihn dann auch abseits eines kleinen Weges. Es dauerte nicht lange, als sich der Platz am Haus füllte und wir in den Austausch gehen konnten. So konnten wir unsere Eindrücke wiedergeben und die Fragen der Community beantworten. Nach einigen Minuten konnten wir uns nach einer langen Verabschiedung auf dem Weg zum nächsten Projekt machen.
Pünktlich mit dem Regen, der von jetzt auf gleich eingesetzt hat, sind wir in Kyakadongo South angekommen. Hier konnten wir uns den Brunnen von Annika & Marcel aus 11/2021 anschauen. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde sind wir gleich in den Austausch gegangen. Hier konnten wir Lob über den gut erhaltenen Brunnen aussprechen aber haben auch daran erinnert, dass der Brunnen nur lange funktionstüchtig bleibt, wenn er regelmäßig sauber gemacht und gewartet wird. Da der Regen immer stärker wurde, haben wir uns etwas kürzer gehalten und sind den langen, rutschigen Weg zum Haus des Chairman´s zurück gelaufen. Um uns vor dem Regen zu schützen, lud uns die Familie zu sich in das Haus ein, was für uns eine besondere Ehre war. Und als Bonus haben wir noch 10 Stangen Zuckerrohr erhalten.
Weiter ging es zum Stopp Nummer Drei, einem Brunnen in Kyamagezi, von unserem lieben Spender Günter Wulf. Zum Brunnen können wir nichts beanstanden und nur Positives berichten.
Beeindruckend für uns war die Nähe zum alten Wasserloch, was uns verinnerlichte, wie wichtig unsere Arbeit hier ist und wie sehr den Menschen hier damit geholfen wird.
Halt Nummer vier war in Bubamba bei einem Brunnen Projekt aus 2019. Hier wurden wir leider wieder etwas geerdet und daran erinnert, dass es noch ein langer Weg ist, den wir zu gehen haben.
Der Brunnen funktionierte leider nicht und er wurde bereits einmal repariert. Was uns Erstaunte war, dass die Community nun wieder zu ihrem alten Wasserloch laufen muss, um Wasser zu besorgen und es bis dato nicht geschafft hat, Geld zu sammeln, um den Brunnen wieder funktionstüchtig zu machen. Zum Glück passiert uns dies eher seltener und nach einer langen Unterhaltung vor Ort mit den Verantwortlichen wurde uns versprochen, das Thema bei der nächsten Gemeindesitzung anzusprechen. Auch will die Community nun Geld sammeln, um den Brunnen wieder zu reparieren. Wir sind gespannt und wenn alles gut geht, gucken wir uns das Ergebnis zum Ende der Woche noch einmal an.
Team Danijel
Die Community ist zahlreich erschienen. Vertreten durch den Chairman der Community sowie dem vierköpfigen Wasserkomitee gab es einige verantwortliche Ansprechpartner, mit denen wir gut über den Brunnen sprechen konnten. In einer langen Rede hat der Chairman seine Freude ausgedrückt und sich mehrfach für unser Kommen und den Brunnen bedankt. Er berichtete davon, dass die nächste sichere Wasserquelle ca. 3 km entfernt ist. Die in der Nähe gelegenen Wasserlöcher werden nicht mehr von der Community benutzt, was eine erfreuliche Information war. Da der Zaun leider nicht mehr vollständig intakt war, haben wir noch einmal die Wichtigkeit des Zauns erklärt und darauf hin gewirkt, dass in einer Gruppenarbeit dieser Zaun in Kürze wieder hergestellt wird. Zudem haben wir über das Fetten der Kette der Pumpe gesprochen und darauf hingewiesen, dass dies bei einem Tiefbohrbrunnen alle zwei Monate gemacht werden sollte. Die Community besitzt keinen Schraubenschlüssel und kein Schmierfett, um die diese Arbeit zu übernehmen, sie haben aber zugesagt, sich das Material und Werkzeug zu beschaffen. Wir haben diesmal selbst einen Schraubenschlüssel und Schmierfett mitgebracht und haben die Kette vor Ort im Beisein der Community gefettet und ihnen damit auch gezeigt, wie es geht.
Wir haben auch darauf hin gearbeitet, die Kinder, die die meiste Zeit am Brunnen verbringen, noch mehr in die Pflege zu integrieren. Auch haben wir über das Ansparen gesprochen, um abzusichern, dass bei einem zukünftigen Schaden schnell repariert werden kann. Die Community berichtete davon, dass sie bereits einiges angespart haben, sie jedoch Sorge haben, dass bei einem größeren Schaden zu wenig Geld zur Verfügung stehen könnte. Wir haben sie zu einer höheren Sparrate mit mehr Community Mitgliedern beraten. Unser Partner Emesco hat auch angeboten, in Notfällen gemeinsam eine Lösung zu finden.
Als wir das Brunnenprojekt erreichten, haben wir an der Straße eine Familie gefragt, wo genau der Brunnen zu finden ist. Diese Chance haben wir direkt genutzt, um mitgebrachte Kleidung an die Familie zu verschenken. Zu Beginn waren es wenige Kinder, aber als wir angefangen haben, die Kleidung auszugeben, wurden es immer mehr. Wir waren froh, dass eine der Frauen die Aufgabe übernommen hat, die Kleidung gerecht zu verteilen. Der Brunnen ist über einen Trampelpfad von der Straße aus erreichbar, dennoch dauert es circa 5 Minuten, um dort anzukommen. Dort angekommen haben wir uns mit dem Wasserkomitee unterhalten und erfahren, dass der Brunnen konstant sauberes Wasser liefert und seit Beginn sehr rege von der Community genutzt wird. Das danebenliegende Wasserloch ist mittlerweile sehr zugewachsen, was ein gutes Zeichen ist und beweist, dass es nicht mehr genutzt wird. Sie berichteten auch, dass eine nahe gelegene Community einen Tiefbrunnen besitzt, der aber derzeit leider außer Funktion ist und die Community daher auch zu ihrem Brunnen kommt. Diese Überbelastung sorgt manchmal für Schlangen und auch für Ärger rund um Schmutz und die Instandhaltung.
Leider ist der gesamte Zaun nicht mehr existent, da dieser von Termiten zerfressen wurde. Laut der Community wurde dieser bereits mehrfach wieder aufgebaut, ist dann aber wieder zerstört worden. Wir haben nochmal auf den Wiederaufbau hingewiesen und die Wichtigkeit des Zaunes erklärt. Unser Partner Emesco hat dann eine Umfrage innerhalb der anwesenden getätigt und um Handzeichen gebeten, wer bei der nächsten Aufbau und Reinigungsaktion helfen möchte. Erfreulicherweise haben nahezu alle Anwesenden die Hände gehoben, so das wir hoffen, dass in den nächsten Wochen wirklich etwas passiert. Noch während unseres Besuches wurden erste Reinigungen durch die Anwesenden erledigt.
Der Besuch bei diesem Projekt hat uns wirklich Spaß gemacht. Der Austausch mit den Kindern, die lachenden Gesichter, diese schönen Momente sind immer wieder eine Freude, wenn wir unsere Projekte besuchen. Wir hatten die Gelegenheit, mit zwei der sieben Mitglieder des Wasserkomitees zu sprechen. Sie berichteten uns, dass diese neue Wasserquelle sich sehr großer Beliebtheit erfreut und bis zu 500 Jerry Cans am Tag abgefüllt werden. Diese Brunnen befindet sich unterhalb eines Dorfes mit einer Schule. Zudem kommen noch andere Menschen aus allen Richtungen, um diese Wasserquelle zu nutzen. Seit der Inbetriebnahme liefert der Brunnen zuverlässig Wasser – auch in trockenen Zeiten. Die Community hat mittlerweile angefangen, Geld zu sammeln und hat die Zusage der Nachbar Community bei Problemen auch Geld bekommen zu können. Demnach ist der Betrieb sehr wahrscheinlich nachhaltig gesichert. Das Wasserkomitee berichtete, dass sie sich um die Kette der Pumpe kümmern, allerdings nicht mit Schmierfett, sondern mit Öl weil sie dieses zu Hand haben. Wir haben Ihnen zu Schmierfett geraten, da dies nachhaltiger ist und länger hält. Leider hat dieser Brunnen keinen Zaun mehr, da dieser von Termiten zerfressen wurde und auch die zum Zaun gehörenden Pflanzen waren nur noch zum Teil vorhanden. Das Wasserkomitee verweist auf die hohe Anzahl an Kindern, die hier aufgrund der Nähe zur Schule und der hohen Kinderanzahl generell die Pflanzen zertrampeln und meistens unbeaufsichtigt am Brunnen sind. Unser Partner von Emesco und wir haben ihn noch mal freundlich darauf hingewiesen, dass die Erwachsenen die Verantwortung für die Kinder haben und sie sicher einen Weg finden werden, dies zumindest in der Wachstumszeit des Zaunes bzw. der Pflanzen besser abzusichern, um den Pflanzen die benötigte Zeit zum Wachsen zu verschaffen.
Es ist immer wieder schön, alte Projekte zu besuchen und auf der anderen Seite ist es immer wieder ein Abenteuer, da man nicht weiß, was einen erwartet. Man hofft das Beste und erwartet das Schlimmste. In diesem Fall waren wir megahappy die Quellfassung, die vor zwölf Jahren gebaut wurde, in gutem Zustand und in guter Nutzung sehen zu können. Das Wasser läuft stetig und laut der Aussagen der Dorfbewohner auch in den Dürreperioden konstant. Nach wie vor wird diese Quellfassung von der Schule und von den Dorfbewohnern oberhalb der Quellfassung genutzt. Auch einige Familien aus der Umgebung nutzen diese Wasserquelle. Während unseres kurzen Besuches haben wir selbst ca. zehn Kinder gesehen, die Jerry Cans und kleinere Wassergebinde befüllt und nach oben geschleppt haben. Unser Partner Emesco erklärte mir, dass die Quellfassung vor zwölf Jahren durchaus ergiebiger war, jedoch die Wassermenge heute augenscheinlich noch für die Befüllung der Kanister reicht. Wir sind echt gerührt und erfreut.
Im Ort Kakenzi haben wir diesmal kein fertiggestelltes Projekt angeschaut, sondern ein mögliches neues Projekt besichtigt. Wir sind im Ortskern angekommen und dort hat uns der Chairman erwartet. Dieser hat auch andere aus dem Dorf informiert. Mit circa 40 Personen sind wir dann die Straße runter und in ein Waldstück abgebogen, um drei Wasserlöcher zu besichtigen, die derzeit benutzt werden, um Wasser zu schöpfen. Ein Gespräch mit dem Chairman hat ergeben, dass circa 150 Haushalte auf diese Wasserlöcher und damit auf die neue gesicherte Wasserstelle zugreifen würden. Wir haben dann erklärt, dass Organisation wie uns immer am wichtigsten ist, dass Communities nach der Fertigstellung die Verantwortung für den Brunnen übernehmen und sicherstellen, dass der Brunnen über mehrere Jahre gepflegt und betreut wird. Wir haben daraufhin über das benötigte Wasserkomitee gesprochen, welches sich dann auch spontan gebildet hat. Dabei konnten wir auch darauf hinweisen, dass es gut ist, auch jüngere Person mit ins Komitee zu nehmen, da größtenteils Kinder an den Wasserstellen zu sehen sind. Dieser Wunsch wurde so gleich umgesetzt und zwei Jugendliche in die Gruppe aufgenommen. Wir werden nun im Team besprechen, ob wir dieses Projekt in der Zukunft finanzieren werden.