Projektreise Nov. 24 – Tag 4 “Hope (Hoffnung)”

21. November 2024

Wir starten den Tag mit der Hoffnung, dass es heute nicht so viel regnet wie angekündigt. Bei Regen sind die Straßen schwer zu passieren, es bilden sich in Windeseile tiefe Rinnen und der Lehm wird zu Schlick, so dass man mit dem Auto nur noch rutscht. Unser Projektleiter Johnsus ist guter Dinge und wir fahren die erste Station – die Holy Family Nursery & Primary School an. Ursprünglich hatten wir diese Schule als Back-up geplant, falls bei den anderen Schulen, der 24 Gute Taten Auswahl, etwas nicht umgesetzt werden kann. Es stellt sich aber heraus, dass wir sehr gut gehaushaltet haben und noch einen weiteren Tank umsetzen können. Wir wollen heute die frohe Botschaft verkünden, denn wir sind uns sicher, die Lehrer & Schüler haben seit unserem letzten Besuch gehofft uns mit Neuigkeiten wiederzusehen. Der Direktor der Schule, Steven, begrüßt uns in seinem Lehrerzimmer. Uns fällt direkt die Nähmaschine in einer Ecke auf, an der gerade Schuluniformen genäht werden. Hier lernen die Kinder in den höheren Klasse selber ihre Uniformen zu nähen. Was für eine tolle Idee!

Steven freut sich sichtlich sehr über unseren Besuch und natürlich noch mehr über die schönen Nachrichten. “Er habe gebetet, dass wir wiederkommen und ihm helfen”, sagt er. Heute müssen seine 281 Schüler über 1 km zum nächsten Brunnen laufen, um sicheres Wasser zu holen. Ein Tank würde der Schule sehr helfen und er ist sehr dankbar, bitte jedoch auch um weitere Unterstützung beim Errichten von Latrinen. Im Moment teilen sich 169 Mädchen eine Latrine. 112 Jungs haben ebenfalls nur eine Latrine zur Verfügung. Das ist natürlich nicht genug und auch nicht hygienisch. Wir schauen uns ein wenig um und entdecken, dass die Klassen in einem Zimmer gerade für die Abschlussfeier der TOP Class (Ende Kindergarten) proben. Es wird getanzt und gesungen, geklatscht und gelacht. Die Schüler sind voller Hoffnung auf eine bessere Zukunft und voller Stolz auf das Erreichte. 

Für uns geht es weiter nach Kyakadongo. Hier waren Bianca & Jill bereits im Mai und der Zustand des Brunnens war damals nicht zufriedenstellend. Der Chairman des Wasserkommittees, Damian, hatte den Mädels versprochen, dass er alle Mängel behebt. Im Tausch dafür soll die Gemeinde einen weiteren Flachbrunnen am Ende des Dorfes erhalten, um die Nutzerrate zu entzerren. 80% der Mängel scheinen behoben. Der Zaun ist repariert, die Betonschicht des Brunnens teilweise erneuert, die Hebelbegrenzung wurde begradigt – was noch fehlt ist die restliche Betonschicht an der Rinne zu erneuern und eine Drainage zu graben, damit der Brunnen nicht vom Schlamm überschwemmt wird. Johnsus erklärt der Gemeinde, dass sie ihre Aufgaben noch nicht erfüllt haben und wir somit auch noch nicht bestätigen werden, dass ein weiterer Brunnen gebaut wird. Er will nächste Woche noch mal für Fotos vorbei kommen und Damian verspricht uns nicht zu enttäuschen. Die Hoffnung stirbt zuletzt…

Auf dem Weg ins Büro halten wir kurz im nächsten Dorf um Johnsus’s Tochter zu besuchen. Sie hat vor 2 Wochen ein Baby bekommen und steht jetzt schon wieder im Health Center um anderen Menschen zu helfen. Sie strahlt vor Stolz und hat ihre Tochter passender Weise “Hope” genannt.

Nach dem Mittagessen geht es nach Kiryabicooli. Hier wird der Ersatzbrunnen gebaut, den wir an der St. Julius School leider nicht umsetzen konnten. Dafür freut sich jetzt die Good Hope Annex Nursery & Primary School auf eine sichere Wasserquelle. Der Brunnen befindet sich noch im Bau und wird in rund 7 Tagen fertig sein. Die Gemeinde besteht aus 200 Haushalten (ca.1.200 Menschen) plus Schule. Bis jetzt mussten die Bewohner und Schüler ihr Wasser aus einer unsicheren Quelle beziehen. Die Gegend wirkt auf uns besonders ärmlich. Die Kinder haben nur noch Lumpen an und die Schulklassen sind nichts mehr als Holzverschläge. 273 Schüler lernen hier täglich vom Kindergarten bis zur 7. Klasse. Der Head Teacher, Moses, freut sich schon sehr auf den neuen Brunnen. Er berichtet, dass seine Schüler häufig an Typhus erkranken und er die Hoffnung hat, dass es bald keine wasserbedingten Krankheiten mehr an seiner Schule gibt. Er gibt sich zuversichtlich, dass dann auch die allgemeine Hygiene an der Schule und in der Gemeinde verbessert wird.

Wir lassen alle unsere restlichen Kleiderspenden hier. Insgesamt haben wir 100 kg Sachspenden in unseren Koffern gehabt und an die ärmsten Gemeinden verteilt. Vielen Dank nochmal an alle, die uns ihre Sachen geschickt und vorbei gebracht haben.

Damit neigt sich unsere Projektreise dem Ende zu. Morgen treffen wir uns noch mit unseren Projektpartnern von Emesco zur Planung der nächsten Projekte und Übergabe der Rechnungen der fertiggestellten Brunnen, Tanks und Latrinen. Danach geht es für uns auch schon Richtung Flughafen und zurück ins kalte Deutschland. Wie immer war es eine emotionale und aufregende Woche. Wir haben Hoffnung gesät und Freude geerntet. Die Bilder und Eindrücke müssen wir zu Hause sicherlich noch mal in Ruhe verarbeiten. 

Mwebale Muno (Vielen Dank), dass ihr uns begleitet habt.

Bis zum nächsten Mal!

Euer Projektreise-Team Patty, Matt, Kristin & Jill

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