Projektreise 2014, Teil 2 – On Field, Day 4

Gut, dass der Sonntag in Uganda nicht allen Menschen absolut heilig ist. Nur deshalb war es uns möglich auch heute im Field unterwegs zu sein und weitere Projekte zu besuchen. Johnsus, der Beauftragte für Wasser- und Sanitärversorgung unserer Partnerorganisation und William, unser Fahrer, waren wieder fast den ganzen Tag mit uns unterwegs. Sieben Projekte haben wir heute besucht und wollen euch unsere Erlebnisse natürlich nicht vorenthalten.

Kyabwenge
Dieser Flachbrunnen wurde am 25. September diesen Jahres, also erst vor einer guten Woche fertig gestellt. Dementsprechend war er voll funktionsfähig und es gab absolut nichts zu bemängeln. Einen großen Dank an dieser Stelle an Bernd und seine Initiative 2und20, die diesen Brunnen finanziert haben!

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Icumu
Als unser Team im April diesen Jahres diesen Brunnen besuchte, war der Zaun um den Brunnen defekt. Aus diesem Grund haben wir diesen Flachbrunnen heute ein weiteres Mal besichtigt und sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden, aber seht selbst:

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Das einzige, was uns ein wenig Sorgen bereitete, war, dass der Brunnen vielleicht nicht so häufig genutzt wird, weil der Weg, den wir zum Brunnen gelaufen sind, leicht überwuchert war und nicht so aussah, als würde er regelmäßig gegangen werden. Wir fragten Johnsus danach und die Gründe liegen eigentlich auf der Hand: Zum Einen gibt es einen anderen Weg, der aus Richtung des „Zentrums“ zum Brunnen führt und viel häufiger genutzt wird; zum Anderen ist gerade Regenzeit und die Menschen dieser Gemeinschaft wurden vor Jahren von der Diözese Hoima mit Regenwassertanks ausgestattet, die jetzt natürlich gut gefüllt sind. So ist die Benutzung in den Regenmonaten ein wenig geringer als in den trockenen Sommermonaten, in denen die Tanks leer sind.

Kayunga
Der Kayunga-Flachbrunnen wurde im November 2012 gebaut und befindet sich auch heute noch in einem hervorragenden Zustand. Der einzige etwas zu bemängelnde Punkt war, dass sich hinter dem Betonabfluss des Brunnens eine kleine Wasserlache gebildet hatte, die als Brutstätte für Mücken und andere Tiere dienen kann. Wir haben darauf hingewiesen und die Gemeinschaft hat versprochen einen Graben zu schaffen, damit das Wasser abfließen kann.

Noch schöner als die Tatsache, dass der Brunnen gut gepflegt wird, war das Gespräch mit Angelina (die Dame in dem karierten Gewand auf dem Foto), einer Bewohnerin der Kayunga-Gemeinschaft. Allein in der kurzen Zeit, in der wir mit ihr gesprochen haben, merkten wir, was für eine herzensgute, kluge Frau sie ist. Sie bedankte sich sehr herzlich für den Bau des Brunnens und erklärte uns auf wie viele Arten dieser ihr Leben verbessert hat: sie und vor allem die Kinder leiden nicht mehr unter Krankheiten, die durch unsauberes Wasser verursacht werden; sie müssen keine Angst mehr haben, dass die Kinder beim Wasserholen in das Wasserloch fallen; sie können auch im Dunkeln nach der Arbeit auf dem Feld Wasser holen, ohne Angst davor haben zu müssen, dass Frösche, Mücken und andere Tiere in dem Wasser sind; ausserdem können sie sich nun weiße Anziehsachen (und zeigte dabei auf Annas Oberteil) kaufen, da sie keine Angst mehr haben müssen, dass diese sich durch das Wasser aus der ungeschützten Quelle verfärben würde. Auf den letzten Punkt wären wir nie im Leben gekommen, umso mehr freut es uns, dass wir das Leben der Kayunga-Gemeinschaft auch in diesem Punkt verbessern konnten. Bemerkenswert an Angelina war aber, dass sie uns außerdem bat, auch den anderen Menschen zu helfen, die in Wasserarmut leben. Das hat uns sehr berührt und noch einmal darin bestärkt weiterhin das zu tun, was wir tun.

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Kasaka
Der Kasaka-Brunnen ist sozusagen unser Sorgenkind. Als wir den Brunnen im April diesen Jahres besuchten, fehlten bereits Teile des Zauns. Die Gemeinschaft versprach jedoch Besserung, nachdem wir nochmals erklärt hatten, wie wichtig die Begrenzung des Pumphebelwinkels und der Schutz des Brunnens vor Tieren ist.

Als wir jedoch heute an den Brunnen kamen, war von dem Zaun nicht mehr viel übrig und das Unvermeidliche war eingetreten: der Pumphebel war abgebrochen und erschwert dadurch das Pumpen des Wassers ungemein. Am Brunnen waren hauptsächlich nur Kinder. Ein Erwachsener war vor Ort, den wir baten, Mitglieder des Wasserkomitees zum Brunnen zu holen. Nachdem nach einer Weile des Wartens niemand auftauchte, machten wir uns auf den Weg ins „Zentrum“ des Ortes. Dort trafen wir auf den „Chairman“ des Ortes (nicht des Wasserkomitees, von diesem war immer noch nichts zu sehen), den wir mit der Situation konfrontierten (auf sehr nette Art natürlich). Er erklärte uns, dass das gewählte Wasserkomitee seiner Arbeit leider nicht nachkomme. Er werde sich dem Problem diese Woche annehmen und am Dienstagmittag mit den Mitgliedern der Gemeinschaft den Zaun und den Hebel reparieren. Wir fragten Johnsus später nach seiner Einschätzung – seiner Meinung nach könnte die Reparatur tatsächlich stattfinden, da der Chairman des Ortes einen guten und größeren Einfluss auf die Gemeinschaft hat, als das Wasserkomitee. Wir werden Mitte der Woche noch einmal zu diesem Projekt fahren, um festzustellen, ob der Brunnen tatsächlich in Ordnung gebracht wurde. Euch halten wir darüber natürlich weiterhin auf dem Laufenden.

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Kibona
An diesem Flachbrunnen war alles vorbildlich. Die Kibona-Gemeinschaft hat hinter dem Brunnenabfluss sogar ein Beet errichtet, das nun von dem Wasser, das „daneben“ fließt, gewässert wird.

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Imara
Auf der Fahrt zum Imara-Brunnen hatten wir befürchtet ein weiteres Sorgenkind vorzufinden. Alles, was uns erwartete, war jedoch Erleichterung, denn der Brunnen und der Zaun waren in einem guten gepflegten Zustand, sodass wir nach einem kurzen Gespräch mit Bewohnern der Gemeinde guten Gewissens zum nächsten Projekt fahren konnten.

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Kyakijoka
Auch an diesem Flachbrunnen war alles gut gepflegt. Nach einem netten Gespräch mit einigen Bewohnern der Kyakijoka-Gemeinschaft – darunter war ein sehr netter 83-jähriger Herr, der auf Nachfrage nach seinem Geheimnis für ein langes Leben, mit „nicht überarbeiten“ antwortete – konnten wir auch dieses Projekt mit einem guten Gewissen verlassen.

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Jetzt fallen wir wieder müde ins Bett und treffen uns auch morgen früh um 9 mit Johnsus und William, um weiter Projekte zu besichtigen.

Wir wünschen euch eine gute Nacht!

Bis morgen!

Bea, Max & Anna

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