Projektreise 2024 Tag 5 – Happy Feet & Endgame
Christine Löprich
Projektreise 2024
27. September 2023
Frisch gestärkt nach einem Frühstück aus in Chapati eingerollten Omelettes geht es heute morgen pünktlich los ins Field. An unserem ersten Brunnen des Tages, Itomero, werden wir von drei Frauen in traditionellen Kleidern herzlich empfangen. Olivia, Annette und Christine (mit Baby Arosias) erzählen uns, dass der Brunnen seit nunmehr fast zehn Jahren für verbesserte Lebensumstände im Dorf sorgt. Einmal mussten sie in dieser Zeit kleinere Reparaturen vornehmen, doch die Gemeinde brachte die nötigen Gelder auf, um sie ausführen zu lassen. Die Frauen berichten, dass es momentan kein vollständiges Wasserkomitee gibt, da einige Mitglieder weggezogen oder verstorben sind. Doch die Gemeinde wird Neuwahlen durchführen und Emesco verspricht, dem neuen Wasserkomitee eine erneute Schulung zukommen zu lassen.
Am nächsten Projekt, der Mitujju Primary School, werden wir von 380 aufgeregten Schülern herzlich und überschwänglich empfangen. Das Borehole direkt neben der Schule haben wir 2016 aus Spenden aus unseren 2aid-Karnevalsparties reparieren lassen. Seitdem können die Schüler wieder mehr Zeit auf der Schulbank verbringen, da sie weniger Zeit mit Wasserholen verschwenden. Lehrerin Mary erzählt, dass es vor der Reparatur des Brunnens auch schwieriger war, die Schulräume und die Latrinen sauber zu halten und die Böden in den Klassenzimmern anzufeuchten, um Staub zu reduzieren. Es freut uns auch zu hören, dass die Schule über 16 Latrinen verfügt, was mit einer Toilette pro 23 Schüler deutlich unter dem Richtwert von einer Toilette pro 40 Schüler liegt. Auch Handwaschstationen gibt es hier. Nach einer kurzen Ansprache an die Schüler verabschieden wir uns und fahren zum nächsten Projekt.
Wir brauchen mehrere Anläufe, um den Nyamazosa-Irondo Brunnen zu finden. Als wir endlich davor stehen, erklärt uns Johnsus, dass sich die Wege zum Brunnen manchmal ändern, je nachdem, wem das Land gehört. Auch dieser Brunnen ist bereits 9 Jahre alt, funktioniert jedoch einwandfrei. Caretaker Topista Namukuaya berichtet, dass das siebenköpfige Wasserkomitee jeden Monat 2000 Schilling pro Familie für Reparaturen einsammelt. Eine Reparatur haben sie davon bereits bezahlt. Wir weisen die Menschen auf die Wichtigkeit eines intakten Zauns hin und machen uns auf den Weg zum nächsten Projekt.
Auf dem Weg zum Kasaka-Flachbrunnen kommen wir an einem komplett desolaten Borehole vorbei. Die Männer erzählen uns, dass dieses einige Jahre nach unserem Brunnen errichtet wurde, allerdings schon wieder kaputt ist. Unser Brunnen ist damit die einzige Wasserquelle für die 300 Familien im Ort, und sie funktioniert auch nach 10 Jahren noch super. Einmal haben sie ihn bereits auf eigene Kosten reparieren lassen, dank eines aktiven Wasserkomitees.
Der Irondo-Brunnen wird von ca. 60 Haushalten genutzt. Chairman Girad (der im Alter von 31 Jahren bereits 5 Kinder zwischen 2-15 Jahren hat!) berichtet, dass die Gemeinde jeden Monat 5000 Schilling pro Haushalt für die Instandhaltung des Brunnens einsammelt.
Unser letztes Projekt des Tages ist der Katooga-Flachbrunnen, der von ca. 300 Menschen genutzt wird. Obwohl der Brunnen erst ein Jahr alt ist, schabt die Kette merklich und die Menschen berichten, dass besonders abends oft nur wenig Wasser gefördert wird. Wir vermuten ein Problem mit der Kette und schlagen vor, dass das Wasserkomitee Geld für einen Schraubenschlüssel und Schmierfett sammelt (insgesamt ca. 25.000 Schilling, also ca. 6 Euro), um die Kette gut einzufetten. Caretaker Asange Manuel verspricht, morgen mit dem Chairman zu sprechen und sich darum zu kümmern.
Nach einem ereignisreichen Tag fahren wir zurueck ins Hotel und lassen uns ein Abendessen aus Pommes und Omlette mit Avocado schmecken, bevor wir uns an die Projektdokumentation machen.
In diesem Sinne, liebe Grüße und bis morgen!