Projektreise Uganda April 2011 – unerträglich und unglaublich

16. April 2011

Am Mittwochmorgen saßen Falco und Merle wieder einmal schwer bepackt um 11 Uhr vor dem kleinen Hotel. Und überraschenderweise verließen wir auch schon gegen 12 Uhr die Veranda! Heute sollte es in eine Region Ugandas gehen, in der es auf eine sehr große Distanz keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser gibt. Wir wussten davon, doch waren wir nicht auf das vorbereitet, was wir an dem Tag sehen sollten. 
Mitten zwischen Bananenpalmen, Mangobäumen und weiteren exotischen Pflanzen trafen wir auf eine klitzekleine Lehmhütte. Hier leben eine hochschwangere 20-Jährige mit ihrer Tochter und ihrem Ehemann sowie einigen Ziegen, Kühen und jeder Menge Hühnern. Sie freuten sich, uns zu sehen und wir fragten, ob wir ihre Wassequelle sehen könnten.


Das Wetter war sehr schwül-heiß und wir fühlten uns sehr schlapp. Die Frau nahm sich einen Wasserkanister und lief vor uns her, um uns das Wasserloch zu zeigen. Es lag etwa einen Kilometer entfernt, was ja noch eine vergleichsweise kurze Distanz ist.
Dennoch sorgte das Wetter dafür, dass uns die Strecke ewig vorkam. Die schwangere Frau läuft diese Strecke ca. 4 bis 5 Mal am Tag mit einem 30l-Kanister, um ihre Familie zu versorgen und erzählte uns, dass andere Familien in trockenen Zeiten z.T. bis zu 10 Kilometer laufen. Erschrocken stellten wir fest, dass jede Menge Insekten und andere undefinierbare Dinge in dem absolut verdreckten Wasserloch schwammen. Zu wissen, dass diese Familie sowie viele viele andere Familien dieses Wasser als einzige Flüssigkeitsquelle haben, ist schockieren.

Der Wohnraum für die junge Familie beträgt schätzungsweise 10qm und als Bett dient eine einfache Strohmatte auf dem Boden zwischen den Hühnern.  Die junge Frau erzählte uns, dass ihr Kind sehr häufig krank ist und es ist fraglich, ob dieses sowie das ungeborene Kind gesunde Erwachsene werden können. Weitere Fotos und Videos folgen, um euch die Situation näher bringen zu können.

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