
Projektreise Nov. 24 – Tag 4 “Hope (Hoffnung)”
Jill Willems
Projektreise 2024
12. Juni 2012
Wir sind erst einen Tag hier und ich weiß schon gar nicht wo ich anfangen soll zu erzählen.
Ich werde versuchen, es kurz zu halten (kann aber nichts versprechen), darum beginne ich direkt mit dem heutigen Tag, unserem ersten „day on field“. Kurz nach dem Frühstück holte uns Mike, ein Mitarbeiter unserer Partnerorganisation EMESCO, vom Hotel ab und brachte uns ins EMESCO Head Office, das sich ein paar Kilometer entfernt von Kibale in Kaguuza befindet. Hier lernten wir den Water and Sanitation Officer und viele weitere Staff Members kennen, sprachen über die Zusammenarbeit von EMESCO und 2aid.org und machten Pläne für die kommenden Tage.
Suleiti stellte uns Paul vor, den jungen Vorsitzenden des Wasser-Komittes, der uns versicherte, dass das Projekt die Lebensumstände der umliegenden Bewohner deutlich erleichtert hat und dass er jeden Tag zum Brunnen komme, um nach dem Rechten zu schauen. Was für ein schüchterner, kluger, junger Mann er war. Er schaute mir kaum in die Augen, während ich ihm die Fragen stellte, was mich anfangs etwas irritierte. Aber das Gespräch war informativ und ich war beeindruckt von seinem Engagement und seinem guten Englisch.
Gern wären wir länger an diesem idyllischen Ort geblieben, aber am Himmel braute sich etwas zusammen und wir wollten noch einige Projekte besuchen, bevor der erwartete Wolkenbruch über uns niederschlagen würde. Also machten wir uns wieder auf, spangen auf den Pick-Up und fuhren zur Ngangi-Wasserstelle. Die hier lebenden Menschen haben noch keinen funktionierenden Brunnen, sie holen sich ihr Wasser aus einer völlig verdreckten Wasserstelle. Nachdem wir uns selbst ein Bild machen und mit ein paar Gemeindemitgliedern sprechen konnten, waren wir noch überzeugter, dass hier dringend eine Wasseranlage benötigt wird. Zurück in Deutschland werden wir euch mehr über die aktuelle Situation der Gemeinde erzählen und können hoffentlich gemeinsam dafür sorgen, dass sie einen eigenen Brunnen bekommen, der sie vor wasserbedingten Krankheiten schützt und ihnen hilft, ein selbstbestimmteres Leben zu führen.
Das letzte Projekt unseres ersten Tages „on field“ war Kitaba. Die alte Wasserstelle, die bis Anfang Februar 2012 der Wasserversorgung der Menschen vor Ort diente, liegt direkt neben der neuen Wasseranlage und macht noch einmal deutlicher, wie nötig dieses Projekt war. Zum Glück ist hier niemand mehr auf dieses Wasser angewiesen.
Nachdem alle Fotos und Videos geschossen waren und wir ein bisschen mit einem kleinen Jungen gespielt hatten, sprangen wir zum letzten Mal auf unseren treuen Gefährten, den Pick-Up, und fuhren zurück ins Starlight Hotel. Unsere Körper schrien nach einer Dusche – die (wunderschöne) rotbraune Erde Afrikas klebte wie eine zweite Haut auf uns. Essen, Duschen und Blogpost schreiben, so war der Plan. Essen? Check! Duschen? Check! Blogpost schreiben? Fehlanzeige! Ich hatte gerade die ersten Zeilen getippt, da wurde es pechschwarz um mich herum und verdächtig still. Stromausfall, im ganzen Gebiet… Voller Laptop-Akku? 10 % verbleibend. Ich nutzte also die letzten Minuten, um im Lichte des Laptops mein Fliegennetz am Bett zu richten, mich mit NoBite einzusprühen und in die Heia zu hüpfen. Wecker 1 Stunde früher stellen – kein Problem. Ich plante den Post morgen früh vor dem Frühstück zu schreiben, bis dahin würde der Strom sicher wieder fließen…
Alles Liebe,
eure Bea
Noch ein paar Uganda-Impressionen