Projektreise 2014, Teil 2 – On Field, Day 6 & 7

10. Oktober 2014

Die letzten Tage haben uns sowohl das Internet als auch das Wetter leider etwas im Stich gelassen. Deshalb konnten wir euch nicht mit aktuellen Informationen versorgen – das holen wir hiermit nach.
Wir waren wieder fleißig (so weit das zwischen den Regenschauern möglich war) im Kibale District unterwegs, um ungeschützte Wasserstellen und bereits fertige Projekte zu besuchen, alle Details findet ihr, wenn ihr weiterlest.

Rwamalenge
Diese ungeschützte Wasserstelle versorgt immer mehr Haushalte mit leider kontaminiertem Wasser, da immer mehr Menschen aus anderen Gebieten Ugandas hierher umziehen. Dies liegt daran, dass die Regierung hier umsonst fruchtbares Land vergibt. Dies bringt mit sich, dass neue „Technologien“ Einzug in den Kibale District halten – die Wasserstelle war mit Baumstämmen so abgedeckt, dass nur noch eine kleine Öffnung vorhanden war, um Wasser mit dem Jerrycan schöpfen zu können. So können beispielsweise Kühe das Wasser nicht verschmutzen. Das hatten wir so vorher noch an keiner anderen Wasserstelle gesehen und waren auch sehr beeindruckt von dem sonstigen Engagement der Gemeinschaft. Der „Chairman“ zeigte uns Hefte, in denen festgehalten war, wie viele Menschen diese Wasserstelle an einzelnen Tagen aufgesucht hatten. Auch unsere Partnerorganisation Emesco, die seit einem Jahr mit den Menschen in Rwamalenge zusammenarbeitet, bestätigte uns unseren Eindruck. Wir haben versprochen einen Zugang zu sauberem Wasser für diese Gemeinschaft zu schaffen, erklärten aber auch, dass wir nicht vorhersagen können, wann es so weit sein wird, da es darauf ankommt, wie schnell wir die Spenden dafür sammeln können. Hier seid ihr also gefragt!

blog-Rwamalenge

Nyamiyirilo
Auch hier hat die „moderne Technik“ Einzug gehalten – die Wasserstelle war mit Baumstämmen bedeckt, so dass größere Tiere diese nicht verschmutzen können, Mücken und andere Insekten finden ihren Weg natürlich trotzdem zum Wasser und machen es zu einer gefährlichen Ansammlung von Krankheitserregern. Eine kleine Anekdote gibt es zu diesem zukünftigen Projekt noch: Als wir damit beschäftigt waren Fotos von der Wasserstelle zu machen, GPS-Daten zu nehmen und Informationen zur Nutzung zu erfahren, gab es plötzlich ein ziemlich lautes Klickgeräusch – einer der Bewohner hatte uns mit seinem Handy fotografiert. So drehte sich der Spieß mal um und wir wurden zu den Fotografierten.

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Buseesa Primary School
Der Flachbrunnen an der Buseesa-Grundschule war eines unserer ersten Projekte und wurde am 16.11.2010 fertiggestellt. Seitdem dient er den knapp 400 Schülern und Schülerinnen, sowie den benachbarten Bewohnern als sichere Wasserquelle. Leider haben sich weder Schule, noch die Bewohner, noch das Wasserkomitee, das aus Mitgliedern der Schule und Bewohnern besteht, nicht besonders gut um den Brunnen gekümmert. Der Zaun fehlte komplett und beim Pumpen wackelte der ganze Brunnenaufbau, weil er dem Betonring nicht mehr anliegt, da durch den Wegfall der Kontrollbegrenzung, die normalerweise Teil des Zauns ist, zu viel Kraft auf den Aufbau wirkt. So wird der Brunnen nicht mehr lange funktionstüchtig bleiben, das haben wir den verantwortlichen Lehrern sehr eindrücklich erklärt. Sie hatten aber wohl auch schon Bemühungen unternommen den Brunnen besser zu schützen – und begonnen Geld für einen Metallzaun zu sammeln, was wir für eine sehr sinnvolle Investition halten. Wir haben dem für Hygiene und Sanitärversorgung zuständigen Lehrer gezeigt, wie man die Kette des Brunnens fettet (nachdem wir selbst es von Johnsus gezeigt bekommen hatten). Dies soll einmal im Monat durchgeführt werden, damit die Lebensdauer des Brunnens erhöht wird – in den Hygieneschulungen, die Emesco vor der Realisierung in jeder Gemeinschaft durchführt, wird dies auch so gelehrt. Unser Partner Emesco wird die Situation hier in jedem Fall weiter verfolgen und gemeinsam werden wir entscheiden, was hier die sinnvollste Vorgehensweise ist.

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Matale Health Center
Auch der Wassertank an diesem Gesundheitszentrum ist eines unserer frühen Projekte. Fertiggestellt wurde er im Mai 2011. Eine kleine Beanstandung hatten wir hier – der Wasserhahn, aus dem man das Regenwasser ablassen kann, war ein wenig leck. Er kann jedoch problemlos ausgetauscht werden, so dass kein kostbares Regenwasser verloren geht.

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Kyebando Health Center
Als wir am Kyebando Gesundheitszentrum ankamen, war der Wartebereich voll mit Müttern, ein paar Vätern und ihren vielen kleinen Kindern. Heute war nämlich Impf-Tag, zu dem die Menschen aus der Umgebung mit ihren Kindern gekommen waren. So wissen wir den Tank, der im April 2011 gebaut wurde, gut genutzt. Nachdem wir uns von der einwandfreien Funktion des Wasserhahns überzeugt hatten – er war vom Gesundheitszentrum ausgetauscht worden – konnten wir guten Gewissens zum nächsten Projekt fahren.

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Kikumbya
Der Kikumbya-Flachbrunnen wurde im April 2012 gebaut und war uns nach dem Besuch auf der Projektreise 2012 als „Brunnen mit der schönen Aussicht“ im Gedächtnis geblieben. Ihn jetzt wieder zu besuchen, zauberte uns aber nicht nur wegen der Aussicht ein Lächeln ins Gesicht – wo bei unserem ersten Besuch nur Erde und Gestrüpp waren, werden jetzt Mais, Bohnen und anderes Gemüse und auch Obst angepflanzt. So wird der Fakt „Wasser ist Leben“ wieder einmal bewiesen!

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Kasaka
Wie ihr euch vielleicht erinnern könnt, waren wir am Samstag beim Kasaka-Flachbrunnen. Leider war er in keinem guten Zustand und die Gemeinschaft wollte sich am Dienstag um die Errichtung des Zaunes kümmern. Eigentlich hatten wir vor noch einmal hinzufahren, um uns von einer tatsächlichen Verbesserung zu überzeugen – leider hat uns der Regen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Es regnete beinahe den ganzen Tag, so dass der Weg dorthin nicht passierbar war. Emesco kümmert sich aber um ein Follow-Up und wird uns davon berichten.

Nach 7 Tagen, 34 fertigen und 5 zukünftigen Projekten, die wir gesehen haben, geht auch diese Projektreise für uns zu Ende. Wir hoffen, dass ihr zufrieden seid mit unserer „Berichterstattung“. Wenn ihr irgendwelche Fragen habt, schreibt uns diese einfach hier als Kommentar, auf Facebook oder über das Kontaktformular auf unserer Webseite, wir melden uns dann bei euch.
Danke, dass ihr uns so fleißig unterstützt – ohne euch wäre das alles hier nicht möglich! Wir sehen uns bald wieder in Deutschland!

Eure/euer Bea, Max & Anna

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