Nach einem super frühen Start und einer langen, holprigen Rückfahrt sind wir nun wieder zurück in Entebbe. Eben hat Charles Uli und mich am Flughafen abgesetzt, und da mein Flug erst in etwa acht Stunden geht, habe ich nicht nur Zeit, mich vor der langen Rückreise ein wenig auszuruhen, sondern auch, noch einmal auf die vergangene Woche zurück zu blicken.
Wie immer ist die Zeit in Uganda wie im Flug vergangen und obwohl wir einiges geschafft haben, hätten ein paar zusätzliche Tage sicher nicht geschadet (leider waren meine Urlaubstage aufgebraucht).
Wie bereits auf den vorherigen Projektreisen habe ich jede Menge unterschiedlichster Eindrücke sammeln können und auch wenn nach wie vor viele bedrückende Bilder dabei waren (wie etwa das des kleinen Jungen, dem dicker Eiter aus dem Ohr lief oder die völlig verdreckten Kinder mit dicken Blähbäuchen, die wir noch immer in vielen Dörfern antreffen) so überwiegen doch die Bilder von (langsamem) Fortschritt und positiver Veränderung. In vielen Dörfern haben wir Menschen getroffen, die unsere Arbeit als das verstanden haben, was sie ist, nämlich eine Chance auf einen Neustart. Sie kümmern sich um ihre Brunnen, verinnerlichen hygienische Grundlagen (im Rahmen ihrer Möglichkeiten), und investieren das Geld, das sie nun an Medikamenten sparen in die Schulgelder ihrer Kinder, neue landwirtschaftliche Geräte oder Saatgut für ihre Felder. Dies sind die Begegnungen, die mich persönlich motivieren, mit unserer Arbeit weiter zu machen.
Allerdings hat die Projektreise auch wieder einmal deutlich gemacht, wie wichtig es ist, dass wir vor Ort am Ball bleiben. Sowohl das ugandische Temperament (wir würden es wohl als phlegmatisch beschreiben) als auch die schiere Anzahl an Projekten sowie deren geographische Zerstreuung erlauben es Emesco nicht, selbst im Detail nachzuhaken. Bei jeder Projektreise werden wir daher auf Dinge aufmerksam, die uns ohne unsere Anwesenheit vor Ort wohl entgangen wären. Der Bedarf nach erneuten Hygieneschulungen am Brunnen von Kyakaheru, die völlige Überbelastung des Bohrholes in Kabaale und das mit Eisen belastete Wasser in Kawanda sind nur einige Beispiele. Wenn wir um solche Probleme nicht wissen, können wir natürlich auch keine Lösungen erarbeiten. Und auch nur durch die Projektreisen können wir das für uns so elementare Thema „Transparenz“ gewährleisten und den Spendern ganz genau zeigen, wo ihr Geld hingeht.
Solche Projektreisen kosten natürlich trotz unserer Sparsamkeit viel Geld. Da wir zu unserem Versprechen stehen, 100% der Spenden in die Projekte fließen zu lassen, haben wir bei 2aid ein separates Verwaltungskonto, von dem administrative Ausgaben wie Website-Gebühren, Steuerberatungskosten usw., aber eben auch die Projektreisen bezahlt werden. Da wir nur Preisgelder und explizit ausgewiesene Spenden auf dieses Konto weiterleiten, sind wir leider oft knapp bei Kasse. Die größten Kosten fallen für Flug und Hotel sowie Benzingelder für Emesco an, den Rest (Visumsgebühren, Internet, Essen usw.) tragen wir vom Team häufig selbst. Zudem müssen wir für die Projektreisen Urlaub nehmen (Bildungsurlaub wird häufig nur auf Kulanz des Arbeitgebers hin gewährt).
Wenn ihr also meine Berichte der letzten Tage mit Interesse verfolgt habt, würde ich mich über eine kleine Spende für unser Verwaltungskonto freuen. Jeder noch so kleine Betrag kann uns helfen, den Menschen in Uganda sauberes Wasser und bessere Lebensstandards zu ermöglichen. Gern stellen wir auch Spendenquittungen aus, so dass der Beitrag voll steuerlich abgesetzt werden kann. Gebt einfach im Betreff „Verwaltungskonto“ an. Vielen herzlichen Dank vorab.
Ich hoffe, ich konnte euch ein wenig Einblick in das Leben in Uganda und unsere Arbeit vor Ort vermitteln. Auch wenn ich nur ungern vom sonnigen Entebbe ins nasskalte London zurück fliege, freue ich mich doch auf mein eigenes Bett und ein Abendessen das nicht Pommes mit Omelette ist. 🙂
In diesem Sinne ein letzter sonniger Gruß aus Uganda,
Christine